Nachdem wir uns im ersten Teil der Serie mit den Grundlegenden Tipps beschäftigt haben, befassen wir uns im zweiten Teil mit der gezielten Angelei auf Barsch.
In Holland ist die Angelei auf Barsch Fluch und Segen zu gleich. An guten Tagen stehen die Chancen auf mehrere 40+ Barsche wirklich gut. Sogar die magische 50cm Marke ist absolut im Bereich des Möglichen. Die Barsche können sich aber auch in den Niederlanden von ihrer zickigen Seite zeigen. Vor allem zum Saisonstart haben wir die Erfahrung gemacht dass der Barsch auch sehr schwer zu fangen sein kann. Wie wir an schwierigen Tagen vorgehen werden wir etwas später in diesem Beitrag erklären. Daneben kümmern wir uns um die Suche der Spots und die verschiedenen Rigs und Köder die sich als absolute Barsch Magneten heraus kristallisiert haben.
Wenn ihr euch für das Grundlegende Tackle wie Ruten, Rollen oder Schnurstärken interessiert, lest euch doch den ersten Teil der Serie durch.
Die Spotsuche
Die Barsch Hotspots in den Niederlanden sind oft über dem Wasser nicht wirklich ersichtlich. Natürlich gibt es einige Indikatoren auch über Wasser, die auf Barsch hindeuten. Angelegte Schiffe oder sogar Häfen und deren Einfahrten gehören sicher zu den am einfachsten zu lokalisierenden Stellen, neben Brücken und den Bereichen davor und danach natürlich. Ebenfalls sind Bereiche mit überhängender Vegetation nicht zu verachten. Barsche suchen gerne Schutz im Schatten der Pflanzen, vor allem in den wärmeren Monaten. Genau das selbe gilt natürlich für die vorher erwähnten Spots wie Schiffe oder Brücken. Im Herbst gehören Einfahrten in Seen die direkt an die Fliessgewässer angrenzen ebenfalls zu den ganz heissen Stellen, da gegen Ende November die Barsche langsam in diese, tieferen Bereiche des Gewässersystems zurück ziehen.
Hier ein beispielhafter Ausschnitt aus der Navionics App die eine solche Einfahrt in einen tieferen See zeigt.
Diese Stellen suchen wir gezielt bereits vor dem Angelausflug über Google Maps und der Navionics App. Diese kostet zwar etwas Geld, ist aber jeden Franken Wert. Schon viele Male sind wir ohne Gewässerkenntnisse nur mit den Infos dieser Beider Tools losgefahren und haben bereits in den ersten Stunden Fische finden können. Wir suchen wie bereits geschrieben nach Kanten, Löchern und anderen Strukturen.
Das bringt uns direkt zu den Stellen die wir nicht direkt erkennen können. Um diese zu finden benötigen wir zum Einen eine Tiefenkarte des Gewässers und als zweites etwas Geduld. Wir suchen in der Tiefenkarte Unterwasserstruktur. Dies können Unterwasserberge sein, grössere Steine oder Muschelbänke. Auf diesen halten sich die Barsche besonders gerne auf. Diese zu finden geht nur über eine sensible Grunderkennung über die Rückmeldung des Köders auf eure Rute. Zudem kann natürlich ein Echolot mit Down oder Sidescan helfen, falls ihr mit dem Boot unterwegs seid.
Die Köderwahl
Wenn wir einen neuen Spot anfahren und noch nicht wissen auf was die Barsche gerade reagieren, wählen wir als erstes einen klassische Search Bait um den Spot abzufischen. Dies kann z.B ein Jig Spinner, Chatterbait, Crankbait oder auch ein Jig sein. Mit diesen Ködern können wir relativ schnell den Spot abfächern und die verschiedenen Gewässer Schichten abfischen. Das bedeutet dass wir z.B mit einem Jig Spinner den Spot von links nach rechts oder umgekehrt abfächern. Wir beginnen im ersten Durchgang relativ Oberflächen nah und gehen im zweiten Durchgang tiefer, je nach tiefe des Gewässers benötigen wir 2-3 Durchgänge bis wir am Grund angekommen sind. Bei diesen Durchgängen versuchen wir auch verschiedene Führungsarten wie durchleiern, Faulenzen oder jiggen aus. Mit dieser Technik versuchen wir zwei bis drei verschiedene Köderarten aus um herauszufinden was die Fische gerade mögen. Am besten wählen wir einen Hardbait und einen Softbait wie einen Jig am Bleikopf um eine gute Variation anzubieten. Bei den köderfarben versuchen wir bei klarem Wasser eher natürliche und bei trübem Wasser eher UV aktive oder kontrastreiche Farben aus.
Köder und Zubehör für diese Fischerei findet ihr in unserer Raubfischbox Egli.
Im Normalfall werdet ihr so relativ rasch Fische am Haken haben, falls diese am Platz sind. Zusätzlich werdet ihr über die Rückmeldung eurer Köder Strukturen unter Wasser erkennen und könnt euch spannende Stellen für die Zukunft merken und markieren.
Vorgehen an schwierigen Tagen
Falls ihr an mehreren eigentlich gut aussehenden Spots keinen Fischkontakt mit dieser Methode bekommt, denkt ihr vielleicht bereits ans Aufgeben oder beginnt im fünf Minuten Takt den Köder zu wechseln. Dies lässt euer Vertrauen und die Konzentration schwinden und eure Fangchance sinkt dadurch dramatisch.
In Wirklichkeit habt ihr aber eine wichtige Erkenntnis gewonnen. Nämlich dass die Barsche gerade nicht auf die aggressive, laute Köderführung der eingesetzten Searchbaits reagieren. Das bedeutet also, dass wir als nächstes die langsame Köderführung anbieten müssen.
Dies können wir über den Einsatz verschiedener Rigs oder auch Jigs an sehr leichten Jigheads tun. Wir setzen meistens auf das Carolina Rig oder das Dropshot Rig. Beide Rigs können sehr langsam geführt und sehr lange in der heissen Zone präsentiert werden. Wir versprechen euch dass ein Carolina Rig, geschleift über eine Muschelbank auch sehr müde Barsche zum Anbiss bringen werden. Diese Technik hat uns bereits so manchen Angeltag gerettet und am Schluss doch noch mit Barschen belohnt. Als Köder wählt ihr am besten Creature Baits oder Krebse am passenden Offset Haken.
Am Dropshot Rig könnt ihr Pintails oder ebenfalls Creatures benutzen und den Köder ganz langsam über den Grund führen und immer wieder stehen lassen und Den Köder über die Rutenspitze zu animieren.
Köder für diese Fischerei findet ihr in unserer Raubfischbox Finesse Rig.
Wir hoffen wir können euch mit diesem Artikel helfen eure ersten Barsche in den Niederlanden zu fangen und wünsch euch viel Glück am Wasser.